Mit den Seitenfenstern gab es vom ersten Tag Probleme. Das gravierendste: sie waren undicht, alle. Der Grund war die Verwendung von einem völlig ungeeigneten Dichtungsmaterial. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass es wirklich einfacher Fensterkitt war, aber es sah genau so aus. Vor allen Dingen wurde die Masse bei Hitze im Sommer weich und fiel an manchen Stellen heraus.
Das zweite Probleme war ästhetischer Natur: die Scheiben waren von außen auf die Stahlwand aufgeschraubt. Außerdem waren sie am Rand umlaufend auf einer Breite von 35 mm blau gestrichen. Der Anstrich blätterte seit einiger Zeit immer mehr ab und gab ein sehr ungepflegtes Bild.
Die Sanierung verfolgte also folgende Ziele
- Vollständige Dichtigkeit der Fenster
- Optisch ansprechende Lösung
- Lange Haltbarkeit
Nach umfangreichen Recherchen und Auwertung des sehr informativen Palstek-Artikels zur Fenstersanierung entschloss ich mich für das Sikaflex-System 195 UV als Kleber und Dichtung. Dazu ist von Sika ein umfangreiches Handbuch über die Verarbeitung des Produktes erhältlich, welches mir gute Dienste geleistet hat.
Beim Ausbau der Fensterscheiben ergab sich, dass infolge der langen Undichtigkeit der Stahl unter dem Scheibenrand erheblich an der Oberfläche korrodiert war. Es musste also zunächst der Anstrich in diesem Bereich vollständig neu aufgebaut werden, also blankschleifen, viermal vorstreichen, lackieren mit Zweikomponentenfarbe.
Bei dem Neueinsetzen der Scheiben war darauf zu achten, genug Abstand zur Stahlwand zu lassen, damit die ungleiche Temperaturausdehnung bei Stahl und Kunststoffscheibe durch den Kleber ausgeglichen werden kann. Hier waren für meine Abmessungen laut Hersteller 5 mm Abstand erforderlich, die durch den Kleber zu füllen waren. Das Bild zeigt den Zustand nach dem Einsetzen der Scheibe. In diesem Zustand wurde die Verklebung 4 Wochen lang auf Dichtigkeit getestet. Alles blieb absolut dicht.
Man sieht, dass die Scheiben weiterhin verschraubt sind, obwohl der Kleber allein ohne weiteres für eine sichere Verbindung gereicht hätte. Die Schrauben wurden allerdings nur nach dem Aushärten des Klebers leicht angezogen, damit keine Spannungsrisse in den Scheiben entstehen können. Ebenfalls gut zu sehen ist auf halbem Abstand zwischen zwei Schrauben einer der Abstandhalter, die für einen definierten Abstand zwischen Scheibe und Stahl sorgen, bis der Kleber ausgehärtet ist. Die Abstandhalter bestanden aus Rundschnurabschnitten aus Gummi mit einem Durchmesser von 5 mm.
Besonders wichtig bei der konstruktiven Ausführung ist der Schutz der Dichtmasse vor UV-Licht. Obwohl das Produkt besonders UV-beständig sein soll, empfiehlt der Hersteller, es nicht dauernd dem Sonnenlicht auszusetzen. Das Problem habe ich mit einem umlaufenden Aluminium-L-Profil gelöst, das einfach auf die Scheiben geklebt wird. Dazu habe ich ebenfalls Sikaflex 195 verwendet. Gleichzeitig konnte ich damit die unschöne Verschraubung verschwinden lassen.
Abdeckung mit Alu-L-Profil
Der Endzustand: Die Aluprofile dichten an der Oberkante zusätzlich gegen das Eindringen von Wasser ab.
|